TuS Rodenbach und Familie Wühlmaus

Wie das beim Jahreswechsel so ist, kommt der Zettel mit den guten Vorsätzen zum Vorschein. „Mehr Sport machen“ und sowas steht da drauf. Dass man es damit dann nicht so genau nimmt zeigte sich auch in der Wintervorbereitung. Woche für Woche blickte man in dieselben drei Gesichter, deren Besitzer mit Begeisterung eine Runde laufen gingen, bzw. mit dem Fahrrad fuhren, denn die Gruppe bestand meist zur Hälfte aus Vollzeitverletzten. Gelegentliche Rekordteilnahmen von bis zu 14 Mann gab es überraschenderweise immer, wenn es ins Warme ging.

So war auch die Teilnehmerzahl bei der Hallenkreismeisterschaft trotz Verletzungssorgen groß genug, um eine Mannschaft zu stellen. Über die Motivation lässt sich streiten. Wurde das Warmlaufen vor den Spielen meist im Sitzen erledigt, schrien sich Ersatzspieler und Trainer während den Spielen teilweise die Lunge aus dem Leib.

Die Leistung auf dem Platz stimmte jedoch, sodass man einen zweiten Tag für die Endrunde opfern durfte. Auch dort verkaufte man sich nicht schlecht und landete vor Niederbieber auf dem dritten Platz. Für die goldene Ananas hat es leider nicht gereicht, dafür war aber die Hallenrunde abgehakt.

Da der Rodenbacher Sportplatz auch eine Herberge für vom Aussterben bedrohte Wühlmäuse ist, wich man für das erste Saisonspiel nach Feldkirchen aus. Gegen den direkten Konkurrenten aus Irlich wollte man eigentlich mit einem Sieg ins neue Jahr starten. Da sind sie wieder die Vorsätze…

Machen wir es kurz: Die „Vorbereitung“ hat sich ausgezahlt. Nach zehn Minuten gingen alle Rodenbacher auf dem Zahnfleisch. Eine dünn besetzte Ersatzbank sorgt bei den Trainern dann natürlich auch nicht gerade für bessere Stimmung.

Spielerisch hat in Rodenbach sowieso die Bumm-Taktik Vorrang, sodass die Irlicher keine Mühen hatten, zu Chancen zu kommen. Dass sie nur wenige davon genutzt haben, lag sowohl an fehlender Präzision, als auch an einem starken Dave. Am Ende verlor man mit 1:3, konnte aber wenigstens die Frage beantworten ‚Woran hat es gelegen?‘.

Mit geringen Erwartungen fuhr man zum Tabellenführer nach Erpel. Wider Erwarten stimmte die Moral und kämpferisch zeigte man eine sehr gute Leistung. Die Packung gab es trotzdem.

Als Aufbaugegner sollte Dattenberg folgen. Wieder auf dem Ausweichplatz in Feldkirchen (die Wühlmäuse feierten Hochzeit in Rodenbach) tat man sich gegen den spielerisch überlegenen Tabellenletzten schwer. Erst in der zweiten Halbzeit nutzte man die Chancen und kam zu einigen Torerfolgen. Nach schlechtem Spiel trotzdem 7:2 gewonnen. So stellt man sich einen Aufbaugegner vor.

Voller Optimismus konnte man also zum Derby nach Feldkirchen „reisen“. Durch die Wühlmausvergangenheit bereits an den Platz gewöhnt, machten es unsere Fans fast zum Heimspiel. Über 90 Minuten war die Konzentration sehr hoch, sodass es kaum zu Torchancen kam. Man merkte, um was es ging.

Dementsprechend ging es auch in den Zweikämpfen heiß her. Besonders auf unseren Kapitän Sandro hatten es die Roten abgesehen. Sie brauchten allerdings 80 Minuten um ihn auszuschalten. Gegen Ende gab es auch für Fouls Karten, sodass die Feldkirchener das Spiel mit 10 Mann zu Ende spielten. Leider viel zu spät. Fußballerisch ausgeglichen und ein somit gerechtes 0:0.

Dienstags ging es in der englischen Woche nach Asbach. Nach knapper Hinspielniederlage hatte man einiges gut zu machen.

Dass dieses Spiel unter keinem guten Stern stand, musste man bereits bei der Anreise feststellen. Hinter Bonefeld traf man auf die westerwälder Kollegen unserer Wühlmäuse. Statt auf dem Sportplatz trieben diese, bewaffnet mit Bauhelm und Bagger, auf der Straße ihr Unwesen. Zu ihrer Sicherheit stellten sie eine Ampel auf, die uns eine halbe Stunde beschäftigte. Die unfreiwillig kurze Aufwärmphase vor dem Spiel reichte nicht aus, um die nach dem harten Derby eingerosteten Knochen wieder fit zu kriegen. Rotieren war mit 1,5 Auswechselspielern auch nicht möglich.

Deshalb überließ man das Spielgerät größtenteils dem Gegner. Zu großen Chancen kam der jedoch nicht und man konnte sogar das Führungstor erzielen. Nach der Halbzeitpause musste unser Torwart gewechselt werden und Ernst sollte diese Rolle übernehmen. Im Glauben ihn nicht zu brauchen, hatte man ihn jedoch vom Schiedsrichter vor dem Spiel streichen lassen, was sich im Nachhinein als fataler Fehler erwies. Das gerade angezogene Torwarttrikot durfte er also sofort wieder ausziehen und dem Lenzen geben, der die zweiten 45 Minuten das Tor hütete.

So kann man sich das Spiel natürlich selbst kaputt machen.

Zeitweise zu zehnt spielend bewies man eine herausragende Moral. Nachdem man das 1:1 (auch Manuel Neuer Marcel Lenzen kann nicht alles halten ) und 2:1 der Gastgeber hinnehmen musste, kam man noch zum Ausgleich und rettete einen Punkt. Nach einem solchen Spiel zwar zufriedenstellend, unter normalen Umständen wäre jedoch mehr drin gewesen.

Das erste richtige Heimspiel hatte man gegen Oberbieber II. Damit mussten sich auch die Wühlmäuse abfinden und konnten einen Familienausflug machen. Nach 2 Minuten wurde unsere Euphorie leider durch einen Fernschuss zum 0:1 gebremst. Danach gab es ein fußballerisches Allerlei. In der Küche würde man sagen: es war ne lasche Gulaschsuppe und ab und zu war ein leckerer Fleischbrocken zu finden. Einen dieser Fleischbrocken gab es dann in der 41. Min., als Marcel Lenzen einen Freistoß über die Abwehr schlenzte und Rocky zum 1:1 einschieben kann.

So wurde dann auch vor der Halbzeit noch mal kulinarisch nachgelegt. Aber das Powerplay von Dennis, Raffael und Mühle fand leider nicht das Netz. In der zweiten Halbzeit erwartete man, dass Oberbieber zeigt, warum sie auf dem 5. Platz stehen. Dem ersten Ansturm konnten wir aber kämpferisch entgegensetzen und kamen dann besser ins Spiel. Und so gestaltete sich ein offener Schlagabtausch. In der 66. Min. konnte Rocky mit einem schönen Drehschuß nach einer Ecke zum 2:1 erhöhen. Nur 1 Minute später gelang Oberbieber jedoch der Ausgleich.

Weil das mit dem Torwartdebut im letzten Spiel nicht geklappt hat, bekam Ernst noch einmal die Gelegenheit. Dieses Mal durfte Ernst auch wirklich rein und nachdem man ihm seine Brille brachte, absolvierte er sein Debut fehlerfrei.

In der 67. Min.  wird Kevin hervorragend von Mühle im 16er in Szene gesetzt und er……. Danach hatten wir noch weitere gute Möglichkeiten das Spiel für uns zu entscheiden. Da aber vor dem Spiel keiner mit einem Punkt gerechnet hat, war das Ergebnis völlig ok und lässt für die nächsten Spiele hoffen.

Als nächstes steht die Jahreshauptversammlung an. Besprochen werden soll dort auch ein neues Wappen, auf dem der Ochse durch eine Wühlmaus ersetzt werden soll.