Moral und Teamfähigkeit kann man nicht trainieren

Entweder hat man sie, oder nicht. Leider hatten wir eine sehr schwierige Vorbereitungsphase für die Rückrunde. Das Wetter, Krankheiten und Verletzungen machten uns immer wieder einen Strich durch eine sinnvolle Vorbereitung.

Im ersten Spiel im neuen Jahr reiste Rossbach zum Heimspiel an, welches wir allerdings in Oberbieber bestreiten mussten, da unser Platz noch gesperrt war. Mit guten Vorsätzen aber auch dem Wissen dass die kommenden Spiele hart werden gingen wir ins Spiel. Nun zeigt sich wie man als Team zusammen steht und es gemeinsam meistert. Das gelingt nur, wenn wirklich alle mitziehen und sich gegenseitig motivieren. Steht man oben in der Tabelle, fällt es jedem logischerweise leichter. Steht man unten, zeigt sich die Moral.

Hier konnte man erkennen, dass der ein oder andere Spieler bei dem Thema durchaus noch Platz nach oben hat. Natürlich kamen wir nicht sattelfest ins Spiel. Was war auch anderes zu erwarten, wenn die Spieler nicht kontinuierlich miteinander trainieren können. Durch diese Verunsicherung fiel auch recht schnell das 1. Gegentor. Nach bereits 9 Minuten lagen wir 0:1 zurück. Und obwohl der ein oder andere unserer Spieler auf dem Platz mehr mit anderen Dingen beschäftigte war, kamen wir etwas besser ins Spiel und fanden so langsam einen Weg, den Gegner vom Tore schießen abzuhalten. Dass es dann ausgerechnet kurz vor der Halbzeit doch noch einmal klingelt, ist immer schlecht für die Stimmung. Aber trotzdem zeigten wir in der 2. Halbzeit, dass wir doch wollen und kamen durchaus auch zu unseren Chancen. Hervorzuheben ist, dass unser Oldie Nunzio, bis zur Auswechslung kurz vor Schluss gekämpft hat wie ein Löwe. Dann allerdings auch auf dem Platz lag, als hätte man ihn erlegt. Sein Bruder Enzo führte dann aber die Familientradition bis zum Ende fort.
Das 0:3 kurz vor dem Ende spielte keine große Rolle mehr. Ein Tor wäre verdient gewesen und hätte sicherlich auch der Mannschaft einen gewissen Auftrieb für die restlichen Spiele gegeben.

Nach Neustadt durften wir dann gleich 2x reisen. Bei unseren 1. Anreise, Mitte März, mit immerhin 13 Mann konnten wir nicht spielen, weil der Verband alle Spiele abgesagt hat. Zu dem Zeitpunkt der Absage, nämlich um 11:00 Uhr in der Frühe, standen wir mit ein paar Neustädter bereits am Platz. Der war in einem tollen, grünen Zustand, während in Neuwied der Schnee lag. Daher bestritten wir ein Freundschaftsspiel, damit die Anreise nicht völlig unnötig war. Leider war das Spiel nicht ganz so dolle und erfolgreich. Man munkelt es wären so um die 10 Tore gewesen.

Umso schwieriger wird ja dann die 2. Partie. Wieder Anreise Richtung Neustadt, diesmal spielen wir in Fernthal. Wie im Negerleinlied sind uns allerdings ein paar Spieler abhanden gekommen. Das ist natürlich auch dem Zeitpunkt geschuldet, da über Ostern einige Urlaub haben, manche sehr spontan.

Was aber die angereisten 9 Mann dann leisten ist einfach nur genial. Sergej brachte seinen Kumpel Marcel Aldemir mit, der seinen Pass noch in Rodenbach liegen hat. Willi Lotz wird erneut aus der Altherren-Reha-Senioren-Gruppe reaktiviert und beide fügen sich einwandfrei in das Abenteuer ein. Auch hier wurde im Vorfeld gesagt, dass wir das Spiel wohl nicht hoch gewinnen werden. Aber wie man sich auf einem Platz verhält, dass sollte Rodenbach-Würdig sein. Und so wurde sich angefeuert, Laufwege bejubelt und „Aldi“ lief Willis geliehene Schuhe zu Schutt und Asche.
Das auch taktisch umgestellt wurde war klar. Erstmalig wurde mit einer, nein zwei Abwehrketten gespielt und vorne sollte der Fußballgott die Dinger machen. Die klassische 4-4-0 Aufstellung.
Wenn man dann von draußen zugeguckt hat, konnte man echt erstmal staunen. Rodenbach mit Abwehrkette, und das funktioniert. Ob Marcel Lenzen da eine andere Meinung zu hatte, konnte noch nicht geklärt werden. Doch einen Querschläger des Gegners machte er sicherheitshalber mal ins eigene Tor rein. Nicht, dass wir noch Oberwasser bekommen.
Das passte dann aber wiederum dem Marcel Rockenfeller nicht, der das gesamte Mittelfeld überrannte, die Abwehr schwindelig spielte und dann noch zum 1:1 einnetzte. Unserer Bitte an den Schiri, er möge abpfeifen, kam er leider in der 5. Minute noch nicht nach.

Das es danach noch bis zur 19. Minute dauerte bis Neustadt wieder in Führung ging, zeigt welche Moral in den paar Leuten gesteckt hat. Hier gab es absolut nichts zu meckern. Jeder hat gekämpft, und zwar füreinander. So lange, bis die Beine nicht mehr mitmachten. Marcel Rockenfeller musste nach einem Pressschlag mit Knieschmerzen (die eh noch nicht fit sind) runter. Danach erging es Sergej, der auch angeschlagen in die Partie ist nicht besser und auch Kevin Müller musste irgendwann seinem Laufpensum Tribut zollen. Da waren es noch 6. Und hier gilt es auch ein großes Lob an Neustadt auszusprechen, sie haben dann auch immer mal wieder Spieler vom Platz genommen um eine gewisse Fairness zu wahren. Und so ging das Spiel mit reduzierten Mannschaften mit 1:13 aus. Hätten die sich mal getraut direkt nur mit 9 Mann aufzulaufen… wer weiß…
Denn Neustadt hat ja nur 11 Tore selber geschafft. Marcel Lenzen konnte noch mit einem herrlichen Kopfball brillieren. Aber auch das war völlig in Ordnung, denn wer viel macht, kann auch ein paar Fehler machen. Nur der, der nix macht…
Auch ein Teil der verletzten Mannschaft ist mitgekommen und konnte sich von einer tollen Leistung Ihrer „Elf“ überzeugen. Schade, dass nicht alle da waren.

Einen riesigen Hut ziehen die Trainer, der Vorstand, die mitgereisten verletzten Spieler und sogar der Gegner vor:

Vincenzo Landi, Marcel Lenzen, Sergej Niftaliev, Maksim Niftaliev, Sebastian Heinz, Kevin Müller, Marcel Rockenfeller, Marcel Aldemir und Willi Lotz.

Am Donnerstag, den 12.04.2018 spielen wir um 19:30 im Kellerduell gegen Oberbieber. Gespielt wird endlich mal wieder in der Rodenbacher Alm-Arena. Hoffen wir auf genug Spieler, die alle die gleiche Moral wieder mitbringen.